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Zevener Zeitung am 19.08.2004

Bioethanol-Produktion in Rockstedt angedacht

CDU-Bundestagsabgeordneter Reinhard Grindel informiert sich auf Sommertour über Gewinnung regenerativer Energie

Rockstedt (ZZ/bal). Der CDU-Bundestagsabgeordnete Reinhard Grindel hat auf seiner Sommertour in Rockstedt die Brennerei und den Biogasanlagenbauer MT-Energie besucht. Begleitet wurde er dabei unter anderem vom Selsinger CDU-Vorsitzenden Johann Hinrich Meyer und Samtgemeindebürgermeister Werner Borchers.

In der Brennerei Rockstedt informierten Johann Brandt und Holger Borchers über die schwieriger gewordenen Rahmenbedingungen für die Alkoholproduktion durch weitere Restriktionen des Brandtweinmonopols. In Rockstedt wird deshalb über Alternativen nachgedacht. Im Mittelpunkt stehen dabei die Bioethanolherstellung zur Beimischung für Kraftstoffe. "Wir sind davon überzeugt, dass die Brennerei Rockstedt bei der Rohspritproduktion grundsätzlich mit Großanlagen konkurrieren könnte", meinte Holger Borchers.
Ethanol könne auch bei der Stromerzeugung eingesetzt werden, weil sich dadurch der Strom gut speichern ließe. Dieses sei ein Vorteil für den Strom aus Windkraftanlagen. Entsprechende Forschungsprojekte sollten jetzt in Rockstedt gemeinsam mit der Hochschule Bremerhaven beginnen. Grindel versprach, sich in Berlin für die Alkoholproduktion einzusetzen, weil dies eine wichtige Perspektive für die betroffenen Landwirte sei.
Boom bei Biogas
Bei der Planung und Bau von Biogasanlagen spezialisierten Firma MT-Energie berichtete Geschäftsführer Christoph Martens über einen Boom für Biogasanlagen, den das neue Gesetz zu erneuerbaren Energien ausgelöst habe. Grindel betonte, die CDU halte an dem Ziel fest, bis zum Jahre 2010 mindestens 12,5 Prozent des Stroms in Deutschland aus regenerativen Energiequellen zu erzeugen. "Gerade die aktuellen Spekulationen um den Ölpreis und die internationalen Krisen in den Ölförderländern zwingen uns, noch stärker auf alternative Energieträger zu setzen. Die CDU unterstützt die Energieerzeugung aus nachwachsenden Rohstoffen. Dabei kommt Energie aus Biogas und Biomasse eine große Bedeutung zu, weil sie von allen alternativen Energieträgern am nächsten an der Grenze zur Wirtschaftlichkeit sind."
Martens informierte, dass die MT-Energie neben der Analyse der Praxistauglichkeit und Wirtschaftlichkeit einer Biogasanlage auch deren regelmäßige Wartung und Kontrolle übernehme. Dabei kritisierte der MT-Geschäftsführer die unterschiedliche Genehmigungspraxis der Landkreise.
Grindel meinte dazu: "Alle Fraktionen im Deutschen Bundestag wollten eine bessere Förderung von Biogasanlagen. Das dürfen die Genehmigungsbehörden nicht unterlaufen. Ich werde darüber auch mit unserem Landrat Hans-Harald Fitschen sprechen."

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