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Zevener Zeitung am 17.08.2005

Zulage nicht abrupt streichen

MdB Reinhard Grindel (CDU) zu Gast beim I&M Zentrallager Nord

Sittensen (ZZ/js). Einmal im Jahr geht der Bundestagsabgeordnete Reinhard Grindel auf Sommertour. Dann nutzt der CDU-Politiker die Gelegenheit, sich mit Firmen oder Privatpersonen über die aktuelle Lage, lokale Ereignisse sowie politische Veränderungen auseinanderzusetzen.

Am vergangenen Mittwoch stand unter anderem ein Besuch beim I&M Zentrallager Nord in Sittensen auf dem Programm. In einer offenen und regen Diskussion stand Reinhard Grindel den Vertretern der Firmen Rede und Antwort. Mit von der Partie war neben dem Geschäftsführer Ralf Gräbe auch Klaus Lühmann, Initiator der Aktion "Pro Eigenheim".
Sollte es mit der kommenden Wahl einen Regierungswechsel geben, plant die CDU weitreichende Reformen. So ist es in den Wahlprogrammen allerorten nachzulesen und der Tagespresse zu entnehmen. Ein Punkt dieses Programms sieht vor, die nun gewährte Eigenheimzulage auslaufen zu lassen. Das werde jedoch nicht abrupt geschehen, so Reinhard Grindel, sondern langsam von Statten gehen. Wer die Förderung bereits bekommt, werde sie auch weiterhin erhalten. Die Pläne der CDU sähen vor, allgemeine Steuerentlastungen zu bringen, die nicht zweckgebunden seien, wie es die Eigenheimzulage derzeit sei, sondern für den Bürger freiverfügbar. In einem Fallbeispiel verdeutlichte Grindel das Vorhaben: Eine Familie mit zwei Kindern könne mit einer Minderung der Steuerlast von bis zu 6300 Euro pro Jahr rechnen. Dieses ergäbe sich durch höhere Freibeträge und einen Kinderbonus von monatlich 50 Euro für jedes Kind, das nach dem 1.Januar 2007 geboren wird.
Bei einem ersatzlosen Streichen der Bauförderung sei anzunehmen, dass etwa 50.000 Einfamilienhäuser weniger gebaut würden, meinte Klaus Lühmann. Das würde einen Verlust von mindestens 200.000 weiteren Arbeitsplätzen bedeuten. Und auch der Wegfall der damit verbundenen Steuereinnahmen dürfe nicht außer Acht gelassen werden. Mit einer Begünstigung von Wohneigentum fördere man gleichzeitig das Heimatgefühl für das Land, in dem man lebe. Wohneigentum sollte unbedingt als vierte Säule in der Altersversorgung aufgenommen werden, so Lühmann nachdrücklich. Dem stimmte der CDU-Politiker zu. Das selbst genutzte Eigenheim sollte als Altersvorsorge auch weiterhin besondere Beachtung finden. Wer Eigentum besitze, antwortete Grindel, könne im Alter zwischen 500 und 600 Euro für Miete sparen. Eine schöne Summe, die für anders verwendet werden könne. Doch müsse man bei all dem Denken um Haus - und Wohnungsbau die Veränderungen in der Bevölkerung berücksichtigen. Zwar gäbe es weniger Familien mit Kindern, doch wachse die Nachfrage nach Wohnraum, da es immer mehr Singlehaushalte gebe.
Lange und intensiv diskutierten die Vertreter des I&M Zentrallagers Nord mit dem Politiker. Neben den Fragen zum Bauen, die natürlich gerade für diese Firma von Wichtigkeit sind, wurden die unterschiedlichsten Themen angerissen. Der Bau der BAB 20 und 22, der Ausbau der BAB 1, Schwarzarbeit, schleppende Zahlungen und daraus resultierende Konkurse, besonders im MIttelstand und vieles andere mehr. Schließlich waren sich beide Fraktionen einig, trotz unterschiedlicher Ansätze, gar nicht so weit von einander entfernt zu sein. Der Diskussionsrunde schloss sich eine Betriebsbesichtigung an, bevor sich die CDU-Delegation zu einem weiteren Besuch in der Region aufmachte.

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